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AG-Leitung: Frau Hoffmann

Entstehung und Entwicklung des Wahlkurses "Gravierstube" an der IGS Mainspitze

Zum Ende des Schuljahres 1997/98 wurde der IGS Mainspitze als Spende der Herrhausen-Stiftung mit dem Ziel, einen Dienstleistungsbetrieb aufzubauen, eine computergesteuerte Graviermaschine übergeben, der weitgehend von Schülerinnen und Schülern geführt wird.
Die Graviermaschine konnte den Schülerinnen und Schülern, die sich im Wahlpflichtbereich für den Kurs "Messen/Steuern/Regeln" entschieden hatten, als ein anwendungsbezogenes Modell im Bereich "Steuern mit dem Computer" vorgestellt werden. Eine Einarbeitung für alle Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses war nicht möglich, da die Dateneingabe und die Steuerung der Graviermaschine nicht durch eine Standardsoftware möglich ist, sondern über eine Spezialsoftware erfolgt, die aus Lizenzgründen und aufgrund einer Hardwaresicherung nur auf dem zur Graviermaschine gehörenden Computer ausgeführt werden kann. Eine Einarbeitung in das Programm und die Bedienung der Maschine ist somit nur in Einzelarbeit oder in kleinen Gruppen möglich.
Zunächst arbeiteten sich einige Schülerinnen und Schüler des 10. Schuljahres, sowie ein Schüler des 8. Schuljahres an der Graviermaschine ein. Zu Beginn des Schuljahres 1998/99 wurde dann der Wahlkurs "Gravierbetrieb" angeboten. Zunächst meldeten sich nur wenige Schülerinnen und Schüler, aber im Laufe der ersten Wochen wuchs die Gruppe dann auf 10 Schülerinnen und Schüler an.
Der Start des Wahlkurses gestaltete sich schwierig, weil sich die Schüler zunächst in die Handhabung der Graviermaschine einarbeiten mussten. Dies war deshalb ein Problem, weil aus den bereits oben genannten Gründen nie alle Schüler gleichzeitig "üben" konnten und die Eingabe der Daten sowie die Ansteuerung der Maschine besondere Sorgfalt erfordert, da bei falscher Bedienung die Graviermaschine aufgrund ihrer Bauweise leicht beschädigt und damit gleich unbrauchbar gemacht werden kann. Die Einarbeitung nahm daher ziemlich viel Zeit in Anspruch. Es nahm auch nur ein Schüler, der an der Graviermaschine eingearbeitet war, am Wahlkurs teil, da die anderen Schüler nach dem 10. Schuljahr die Schule verlassen hatten. Abgänger Andreas Haubner engagierte sich mit großem Zeitaufwand und viel Geduld beim Anlernen seiner Kollegen, die zum Teil keine Erfahrung im Umgang mit dem Computer hatten.
Gleichzeitig waren auch noch viele organisatorische Dinge zu erledigen, so mussten zunächst einmal für den zur Verfügung stehenden Raum Möbel organisiert werden, der Raum musste eingerichtet werden und es musste ein Anbieter für geeignetes Material zum Gravieren gefunden werden - hier erhielten wir einen guten Tipp von den Kollegen aus Rostock. Bevor der eigentliche Dienstleistungsbetrieb beginnen konnte, musste noch ein Name gefunden werden - die Schülerinnen und Schüler entschieden sich mehrheitlich für "Gravierstube". Die benötigten Formulare (Bestellformular, Angebotsliste für Schildergrößen und -farben und so weiter) mussten erstellt werden, Gravurmuster waren herzustellen, die Preiskalkulation war durchzuführen und eine Datei zur Kostenabrechnung musste erarbeitet werden. Außerdem waren Absprachen über die Arbeitsabläufe zu treffen. Einzelne Schülerinnen und Schüler haben dabei die Verantwortung für bestimmte Bereiche übernommen (Kassenführung, Materialbestellung und was noch Weiteres anstand).
Mitte November 1998 konnte dann die Gravierstube eröffnet werden. Die Schülerinnen und Schüler sowie das Kollegium wurden hierüber in einem Anschreiben informiert.
Die Mitglieder des Wahlkurses organisierten die Dienstbereitschaft in den Pausen zur Annahme und Ausgabe von Aufträgen. Die häufigsten Aufträge sind Schlüsselanhänger und Namensschilder in verschiedenen Größen.
Da das Gravieren mit der Maschine einige Zeit in Anspruch nimmt, ist es kaum möglich einzelne Aufträge in einer Pause zu erledigen, daher werden bei kleineren Aufträgen die Daten während einer Pause eingegeben, so dass die Maschine in der Zeit bis zur nächsten Pause die Gravuren fertig stellen kann. Größere Aufträge werden in den Wahlkursstunden ausgeführt. Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass für einen reibungslosen Arbeitsablauf noch weitere Werkzeuge fehlen, inzwischen wurde für die Gravierstube noch eine Bohrmaschine und eine kleine Kreissäge zum Aussägen von Acrylplatten angeschafft.